14 Days later

Blutüberströmte Menschen, zerfetzt am Boden. Zombies rennen durch die Straßen von Hadersdorf-Weidlingau, 14. Wiener Gemeindebezirk und zerfleischen alles, was ihnen im Weg steht. Österreich ist wehrlos gegen diese Masse. Zu schnell verbreitet sich das Virus und Waffen hat kaum jemand zu Hause.

Ahhhhhhhhhhh……schweißgebadet wache ich auf. Ich schaue mich schlaftrunken im Zimmer um. Neben mir schnarcht mein Mann – gottseidank. Wir leben noch. Wir haben uns nicht zerfleischt. Sind noch keine Zombies geworden und können noch immer miteinander lachen.

Wer hätte das gedacht?

Langsam realisieren wir, dass die Ausgangsbeschränkungen länger andauern werden. Die Schule wird länger geschlossen sein. Geschäfte und Kulturinstitutionen ebenso. Back to normal steht leider noch nicht am Plan.

Dank Corona lerne ich viel dazu, für das ich sonst keine Zeit hätte. Distance learning bedeutet für mich auf kreative Weise mit meinen SchülerInnen vernetzt zu bleiben. Neben Klassenmails und Videomeetings sind dies meine Yogagrüße, Vorlesevideos, der Klassenblog oder Erklärvideos. Jede Woche überlege ich mir, welche anregenden Sachen, kann ich den Kindern in den Wochenplan packen. Ja, DIY Klopapiergeschenkverpackungen sind auch dabei 😉 Ich versuche auf Wünsche einzugehen und will, dass sich alle in der Situation wohlfühlen.

Kunterbuntes Yoga mit Martina

Ihr habt richtig gedacht: dass kann ich nicht beeinflussen!!! Ich bin keine Magierin, leider! Sonst würde ich singen: “Beam me away, Scotty! To Hawaiiii!!”

Der Rotwein ist da, Hans Peter darf übernehmen:

Das ungewöhnlichste an der aktuellen Situation ist wahrscheinlich, dass wir Menschen plötzlich ausgesprochen freundlich zueinander sind. Wie selbstverständlich grüßen sich Wildfremde, keiner drängelt an der Supermarktkassa und überhaupt sind alle sehr rücksichtsvoll. Wir machen da natürlich auch fleißig mit. Nicht dass wir vor Corona rüpelhafte egoistische Gesellen gewesen wären. Aber der zurzeit vorherrschende Vibe stärkt das Wir-Gefühl – auch wenn wir uns physisch ferner sind als üblich. Ich wünsche uns allen, dass uns dieser Spirit nicht mehr loslässt.

Ich verbringe gerade sehr viel Zeit mit meiner Familie. So viel wie sonst nur im Urlaub. Wir stehen gemeinsam auf, frühstücken gemeinsam, arbeiten/lernen gemeinsam, essen gemeinsam zu Mittag, genießen gemeinsam die Frühlingssonne am Balkon, im Garten oder im Wald, spielen gemeinsam, räumen gemeinsam auf, sitzen vor dem Fernseher – gemeinsam, eh klar 😊 Und das ist schön. Ich erschrecke allerdings darüber, dass mir das bisher nicht viel stärker gefehlt hat. Ich weiß allerdings jetzt schon, dass es mir sehr fehlen wird, wenn wieder „Normalität“ eingekehrt ist. Ich fühle mich wohl in dieser „Ab“normalität. Danke Corona 😊